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Geschichte

Die Dorfchroniken von Zumikon

Zumiker Bote
Der Zumiker Bote ist 61 Jahre lang erschienen. Weitere Informationen und die Ausgaben ab 2008 bis 2015 entnehmen Sie bitte folgendem Link.

Wohnort: 8126 Zumikon
Aufarbeitung der Dorfgeschichte vom Historiker Beat Frei. Das entstandene Buch "Wohnort: 8126 Zumikon" kann für CHF 30.00 bei der Gemeindeverwaltung, Einwohnerdienste, bezogen werden.

Das Zumiker Wappen

Das Zumiker Wappen findet sich in seiner ältesten Form im Lexikon von Johann Friedrich Meiss (1740). Die gekreuzten silbernen Schlüssel stehen auf blauem Grund, ihre im Schildhaupt gelegenen Bärte sind nach auswärts gerichtet. Die Gemeinde Zumikon verwendete das neue Wappen schon im 18. Jahrhundert recht häufig. So zierten die gekreuzten Schlüssel beispielsweise die mit den Jahrzahlen 1744, 1764, 1776 und 1777 versehenen ledernen Wassereimer der Feuerwehr Zumikon. Die Gemeindeversammlung vom 4. Oktober 1931 hiess das in der heutigen Form gültige Wappen gut.
 

Aus der Geschichte von Zumikon

Gang durch die Gemeinde

Die Vergangenheit und ihre Geschichten sind immer noch da – man muss nur Spuren zu lesen wissen. Auf einem Dorfrundgang mit Hermann Zangger und Ernst Eberhard, zwei Urzumikern, gelingt es, eine kleine Zeitreise in die Jugend der beiden um 1940 geborenen Männer zu unternehmen.

«Bis Ende der Fünfzigerjahre war Zumikon ein Bauerndorf par excellence.» Hermann Zangger, den man zugleich als Berufs- und als Hobbyzumiker bezeichnen könnte, erinnert sich noch ganz genau: 1942 geboren, ist er in Zumikon aufgewachsen und zur Schule gegangen; heute besitzt er einen ortsansässigen Betrieb. Sozusagen als Krönung wurde er 1994 in den Gemeinderat gewählt. «Hier, gleich an der Forchbahnlinie, standen das Haus und die Scheune von Hugo Meier», erinnert er sich auf dem Dorfplatz. Ungefähr 1950 hätten alle Zumiker Bauern begonnen, ihr Land zu verkaufen. Es sei immer schwieriger geworden, als Bauer ein Auskommen zu finden, ergänzt Ernst Eberhard, 1939 geboren und als Besitzer einer Schlosserei ebenfalls ein Zumiker Unternehmer.

Ende der Vierzigerjahre war von einem Dorfplatz also weit und breit nichts zu sehen. «Die Wiese hinter dem Gemeindehaus war unser Skihoger», erinnert sich Eberhard, der sich als grosser Wintersportler entpuppt. Fast ganz Zumikon hatte er auf seinem Schlitten unsicher gemacht. Die Begeisterung fürs Schlitteln brachte ihm einmal eine saftige Ohrfeige ein: «Die spüre ich heute noch!» Ernst Meister hiess der Lehrer, der den Schüler erwischte, als er bäuchlings auf dem Schlitten den Hang hinter dem heutigen Schulhaus Farlifang hinunterdonnerte. Bäuchlings schlitteln war nämlich streng verboten.
Hermann Zangger und Ernst Eberhard erlebten beide noch die Zeiten, als es das Schulhaus Farlifang noch nicht gab. Ursprünglich diente das selbstbewusst allein stehende Gebäude an der Forchstrasse, heute als altes Gemeindehaus bekannt, als Schulhaus für die kleinen Zumiker. Von dort zieht es die beiden Urzumiker weiter entlang der Forchbahnlinie – bis zur Milchhütte. Für Zangger als Bauernsohn gehörte es zum Alltag, die Milch dort abzuladen, wo die Forchbahn noch zweimal täglich hielt. Der Rolli auf Schienen, der heute noch vor der Galerie zu sehen ist, blieb original erhalten, und auch die Schienen erinnern noch ans bäuerliche Zumikon. «Es gab keinen Schulsilvester, an dem dieser Wagen nicht unterwegs war», lacht Eberhard und meint schelmisch: «Ja, Streiche haben wir natürlich eine ganze Menge gespielt.»

Im Unterdorf bleiben die beiden noch einmal stehen, vor dem Haus Nummer 22. Es ist eins der ältesten Häuser in Zumikon und noch dazu das älteste Bohlenständerhaus im Kanton. Selbstverständlich steht es unter Denkmalschutz. Das ideale Haus also, um ein Ortsmuseum einzurichten. Das dachte sich auch die Besitzerfamilie, als sie es der Gemeinde schenkte – mit der Auflage, ein Museum einzurichten. Die Gemeindeversammlung, das war vor ungefähr 15 Jahren, lehnte es allerdings ab: Es sei zu teuer. Also nahmen die Besitzer das kostbare Haus wieder zurück.
Eine Tour durch die Ortsteile Waltikon, Gössikon und Chapf schliesst den Rundgang durch die Gemeinde ab. Während sich in Waltikon viel verändert hat (ziemlich genau da, wo Ernst Eberhard aufgewachsen ist, steht heute das Wartehäuschen der Forchbahnstation), ist die Kernzone von Gössikon in ihrer ganzen bäuerlichen Pracht erhalten geblieben. Mit Waltikon sind übrigen n s auch Erinnerungen von Zangger und Eberhard als Feuerwehrleute verbunden: Als die Skifabrik Attenhofer, die heute vor dem Abbruch steht, 1969 brannte, habe der Rauch sich zu einer atompilzförmigen Wolke zusammengeballt, erzählt Eberhard, der damals Pikettchef war. «Ich sehe heute noch vor mir, wie die Ski durch Fenster aus der Fabrikhalle in den Hof geworfen wurden.»

Einen Moment der Ruhe gönnen sich die Spaziergänger auf der Steinbank, die ihren Weg zusammen mit dem alten Schulhausbrunnen in den höchstgelegenen Zumiker Ortsteil Chapf gefunden hatte. Noch spektakulärer ist die Aussicht natürlich vom Ibruch aus – dort tut sich die Stadt Zürich bis weit ins Limmattal den Blicken auf. Und natürlich gibt es die ganz Privilegierten, die dort ihre Anwesen haben – die Prominenten, über die Eberhard und Zangger gut Bescheid wissen. «Der spanische Honorarkonsul wohnte in einer der Villen», sagt Eberhard fast konspirativ, den vor allem die Tatsache beeindruckt hatte, dass eins der Automobile mit der Nummer ZH 1 versehen war.
Der Panoramablick ermöglicht es, noch einmal die Stationen des Zumiker Rundgangs Revue passieren zu lassen – während sich zwei Schosshündchen mit ihren Leinen an den Spaziergängerbeinen verheddern und ein automatischer Rasenmäher in einem Garten einsam und verträumt seine Runden dreht.

 

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